Felder Sprenger + Partner, Treuhand und Unternehmensberatung, Liechtenstein Logo
  • Leistungen
    • Treuhand und Beratung
    • Steuerberatung
    • Corporate und Foundation Governance
    • Regulierung und Compliance
  • Über FS+P
    • Unternehmen
    • Team
    • Werte und Philosophie
  • Blog
  • Events
    • IFA Kongress 2025
    • St. Moritz 2025
    • ITLRN 2024
    • Vaduz Classic
  • Karriere
    • Karriere bei FS+P
    • Treuhandjurist/in 50 %
    • Tax Consultant 100 %
    • Officemanagement / Sachbearbeitung 100 %
    • Initiativbewerbung
  • Publikationen
  • Kontakt
De En
  • Leistungen
    • Treuhand und Beratung
    • Steuerberatung
    • Corporate und Foundation Governance
    • Regulierung und Compliance
  • Über FS+P
    • Unternehmen
    • Team
    • Werte und Philosophie
  • Blog
  • Events
    • IFA Kongress 2025
    • St. Moritz 2025
    • ITLRN 2024
    • Vaduz Classic
  • Karriere
    • Karriere bei FS+P
    • Treuhandjurist/in 50 %
    • Tax Consultant 100 %
    • Officemanagement / Sachbearbeitung 100 %
    • Initiativbewerbung
  • Publikationen
  • Kontakt

 

Impressum
Datenschutz
 

De En
Blog
05.08.25 | Steuern Liechtenstein, Vermögenssicherung

US-Zölle 2025: Differenzierte Behandlung von Schweiz und Liechtenstein – Eine erste Einschätzung

​​Dr. Marco Felder und Mag. Franz Berger

Die Einführung neuer US-Zölle auf Importe aus Europa stellt Schweizer Unternehmen vor erhebliche Herausforderungen: Während für Schweizer Waren ein Zollsatz von 39 Prozent gilt, werden Produkte aus Liechtenstein nur mit 15 Prozent belegt. Die Analyse beleuchtet die politischen Hintergründe dieser ungleichen Behandlung, die wirtschaftlichen Folgen für die Zollunion Schweiz–Liechtenstein und mögliche Handlungsstrategien für betroffene Unternehmen.

Seit dem 1. August 2025 gelten neue US-Zölle auf Importe aus Europa. Besonders betroffen sind die Schweiz und Liechtenstein. Während für Schweizer Waren ein Zollsatz von 39 Prozent verhängt wird, erhebt die US-Regierung für Waren aus Liechtenstein lediglich 15 Prozent.

Die Massnahme ist Teil der von Präsident Trump initiierten "Reciprocal Tariffs" Strategie und basiert auf dem Prinzip der Reziprozität. Diese ungleiche Behandlung wirft grundlegende Fragen zur Wirtschaftsdiplomatie, zur Zollunion Schweiz–Liechtenstein sowie zu den strategischen Optionen betroffener Unternehmen auf. Die Autoren analysieren die aktuelle Lage basierend auf öffentlich zugänglichen Quellen.

Die neue Executive Order und ihre Ziele

Mit der Executive Order vom 30. Juli 2025 will die US-Regierung Handelsungleichgewichte reduzieren und gleichzeitig nationale Sicherheitsinteressen wahren. Mehr als 40 Länder sind betroffen, die Zollsätze reichen von 10 bis 41 Prozent.

Die Schweiz wurde zunächst mit einem Zollsatz von 31 Prozent belegt, der jedoch auf 39 Prozent erhöht wurde, nachdem die Verhandlungen in Washington stagnierten. Hauptkritikpunkte der USA sind mangelnder Abbau von Handelshemmnissen, keine substanzielle Öffnung in sicherheitspolitischen Fragen oder unzureichende Konzessionen im Vergleich zur EU.

Liechtenstein hingegen wurde von 37 Prozent auf 15 Prozent heruntergestuft, ein Schritt, der für viele Beobachter überraschend kam. Ein Grund dafür könnte sein, dass Liechtenstein – anders als die Schweiz – Mitglied des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) ist. Ein weiterer Grund könnte in der bestehenden Zusammenarbeit zwischen Liechtenstein und den USA im Rahmen des Strategic and Economic Partnership Dialogue (SEPD) liegen.

Liechtenstein: Erfolgreiche Positionierung durch SEPD

Liechtenstein setzte von Beginn an auf eine gemeinsame Lösung mit der Schweiz. Die Regierung Liechtensteins beteiligte sich aktiv an trilateralen Gesprächen mit den USA und der Schweiz und verzichtete bewusst auf separate Verhandlungen. Die Positionierung war eng abgestimmt – man handelte nicht unilateral, sondern im Gleichklang mit der Schweiz.

Trotz dieser engen Koordination dürfte die bestehende Zusammenarbeit zwischen Liechtenstein und den USA im Rahmen SEPD dazu beigetragen haben, dass Liechtenstein in Washington als besonders kooperativ wahrgenommen wurde – mit spürbaren ökonomischen Vorteilen.

Der SEPD wurde im August 2024 zwischen Liechtenstein und den USA initiiert und fand erstmals im Oktober 2024 in Washington statt. Er basiert auf einem Memorandum of Understanding, das die Vertiefung der bilateralen Zusammenarbeit in den Bereichen Handel, Investitionen, Technologie und gemeinsame Werte vorsieht. Das nächste Treffen ist für 2026 in Liechtenstein geplant. Dieser Rahmen verschaffte Liechtenstein Glaubwürdigkeit durch regulatorische Offenheit, sicherheitspolitische Kooperationsbereitschaft und eine proaktive Digitalstrategie.

Schweizer Massnahmen zur Schadensbegrenzung

Bereits im Mai 2025 startete die Schweiz intensive Verhandlungen mit der US-Regierung. Präsidentin Karin Keller-Sutter und Vizepräsident Guy Parmelin präsentierten ein Investitionspaket im Umfang von CHF 150–200 Milliarden, um US-Industrien zu stärken und das Handelsdefizit auszugleichen. Ziel war eine Zollsenkung oder eine Übergangsregelung.

In medienwirksamen Gesprächen mit US-Finanzminister Scott Bessent und Handelsbeauftragtem Jamieson Greer wurde eine temporäre Übergangsregelung mit einem Zoll von 10 Prozent bis 7. August 2025 erreicht. Die Gespräche ermöglichten zudem Verweise auf die Schweiz als viertgrössten Auslandsinvestor in den USA. Trotzdem kam es zu keiner endgültigen Einigung.

Der Bundesrat strebt nun in letzten Gesprächen bis zur Deadline eine Senkung auf EU-Niveau von 15 Prozent an. Das SECO prüft derzeit koordinierte Massnahmen mit der EU, während politische Debatten über mögliche Gegenmassnahmen und insbesondere die Unterbreitung eines noch attraktiveren Angebots zuhanden der USA laufen. Karin Keller-Sutter und Guy Parmelin traten am 05.08.2025 zusammen mit einer kleinen Delegation kurzfristig eine Reise nach Washington an, um in den USA zu verhandeln.

Kommt noch ein Deal?

Die Wahrscheinlichkeit eines Abkommens vor dem 7. August 2025 wird von den Autoren als eher gering geschätzt. Gründe sind insbesondere der kurze Verhandlungszeitraum und der Vorwurf mangelnder Flexibilität gegenüber der Schweiz. Zudem ist die Schweiz isoliert und keine Blockmacht wie die EU.

Ein weiteres Indiz für die schwierige Lage ist das Telefonat zwischen Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter und Präsident Trump am 31. Juli 2025, das als hitzig beschrieben wurde und ohne Durchbruch endete. Hierfür kritisierte Donald Trump Karin Keller-Sutter sogar öffentlich im amerikanischen Fernsehen.

Sodann erklärte Jamieson Greer, der US-Handelsbeauftragte, gegenüber einem US-Fernsehsender, die Zölle seien so gut wie gesetzt. Ob bis zum Stichtag am 7. August eine Lösung zustande komme, hänge letztlich vom Willen des amerikanischen Präsidenten ab.

Fähigkeit der Schweiz zu Konzessionen – und deren Grenzen

Anders als die EU kann die Schweiz nur begrenzt Zugeständnisse machen. Ein Zollabbau auf US-Produkte wäre in einzelnen Bereichen wie Agrar- oder Industriegütern denkbar, für die USA aber von begrenztem Wert.

Energieimporte aus den USA in Form von Flüssiggas sind technisch schwierig, da die Schweiz über keine eigenen LNG-Infrastrukturen besitzt. Ein Import über Nachbarstaaten wäre möglich, aber teuer und komplex. Sodann bietet die Schweiz substanzielle Investitionen in US-Unternehmen – ein gewichtiger, aber weniger direkter Hebel als LNG-Verpflichtungen.

Besonders relevant ist die schweizerische Pharmabranche, die mit Unternehmen wie Novartis und Roche rund 60 Prozent der Güterexporte in die USA ausmacht – ein Hauptfaktor für das US-Handelsdefizit. Trump strebt hier niedrigere Preise an, was innenpolitisch motiviert ist. Ähnlich wirkt die Goldveredelung, bei der Rohgold importiert und veredelt exportiert wird. Dieser Prozess bläht das Handelsdefizit künstlich auf, ohne tatsächliche Ungleichgewichte widerzuspiegeln.

Insgesamt bleibt die Verhandlungsmacht der Schweiz limitiert, was sich negativ auf den Spielraum auswirkt.

Wirtschaftliche Folgen bei 39 Prozent-Zollsatz

Sollten die Zölle am 7. August 2025 in voller Höhe in Kraft treten, wären die Folgen für die Schweiz erheblich:

 

Bereich

Prognostizierte Auswirkung
Exportvolumen USA Rückgang um 20–30 Prozent (ca. CHF 10–18 Mrd.)
Branchen Uhren, Pharma, Maschinen stark betroffen
Arbeitsplätze 10.000–20.000 gefährdet
BIP-Wachstum Einbruch von -0,3 bis -0.7 Prozent im Jahr 2025 laut SECO
Inflation Zunahme von +0,5 bis 1 Prozent durch teurere US-Importe
Wechselkurs Schwächung des CHF wahrscheinlich

 

Sofern Unternehmen nicht notwendigerweise auf das Schweizer Markenimage angewiesen sind, droht langfristig eine Standortverlagerung von Produktionsstätten oder Exportkanälen, teils in Richtung EU, teils in Drittstaaten mit besseren Zollkonditionen.

Bestimmte Produkte von strategischem Interesse für die USA, etwa pharmazeutische Erzeugnisse oder Edelmetalle, sind bislang nicht vom Strafzoll erfasst. Für diese Branchen kann sich die Lage daher differenziert darstellen. Zugleich besteht aber eine grundsätzliche Rechtsunsicherheit, da beispielsweise eine künftige Ausweitung oder selektive Anwendung der Zollmassnahmen nicht ausgeschlossen werden kann.

Zollunion Schweiz–Liechtenstein: Rechtlicher Rahmen und ökonomische Implikationen

Obwohl die beiden Länder seit 1923 eine Zollunion bilden, ist eine getrennte Zollbehandlung durch Drittländer nach WTO-Recht möglich. Massgeblich ist die sogenannte Ursprungsregel: Entscheidend ist der Ort der tatsächlichen Wertschöpfung und nicht der zolltechnische Verwaltungsrahmen.

Für Schweizer Unternehmen könnte Liechtenstein nach Einschätzung der Autoren als ergänzender Standort interessant werden, etwa durch Produktions- oder Logistikverlagerungen. Solche Schritte erfordern jedoch substanzielle Wertschöpfung vor Ort; eine reine Umlagerung reicht nicht aus und könnte zu US-Prüfungen oder Vorwürfen der Zollumgehung führen. Hinzu kommen die begrenzten Kapazitäten Liechtensteins. Daher sehen die Autoren darin eine mögliche Einzellösung, jedoch keinen systematischen Lösungsansatz.

Empfehlungen für Unternehmen

Unternehmen mit ausgeprägtem US-Exposure sind gut beraten, die neue Zollsituation differenziert zu analysieren und ihre Strategien entsprechend anzupassen. Dabei sollte geprüft werden, wo die tatsächliche Wertschöpfung der exportierten Güter erfolgt, ob bestehende Strukturen beibehalten werden können oder ob eine geografische Diversifikation der Produktions- oder Exportstandorte notwendig wird. Auch die genaue Klassifizierung der Produkte nach US-Zollrecht und das Verständnis der Ursprungsregeln (Rules of Origin) spielen eine zentrale Rolle.

In Einzelfällen kann der Standort Liechtenstein eine ergänzende Option darstellen, insbesondere bei Produktions- oder Vertriebsverlagerungen mit substanzieller Wertschöpfung vor Ort. Wichtig ist jedoch, frühzeitig auch die regulatorischen, steuerlichen und logistischen Rahmenbedingungen zu prüfen. Schliesslich können Investitionen in den USA selbst – etwa in Form von Produktionsstätten oder Joint Ventures – als Teil einer mittel- bis langfristigen Absicherungsstrategie dienen.

Die FS+P AG steht als erfahrener Partner zur Verfügung, um Unternehmen bei der rechtlichen Bewertung, strukturellen Neuausrichtung und operativen Umsetzung ihrer Export- und Standortstrategien zu unterstützen – unabhängig, lösungsorientiert und grenzüberschreitend.

Wirtschaftliche Auswirkungen auf die Zollunion

Die Schweiz bleibt vorerst mit Zöllen konfrontiert, die weit über dem europäischen Niveau liegen. Es gilt nun zu beobachten, wie sich die ungleichen Zollsätze auf die Exporte aus der gemeinsamen Zollunion auswirken.

Zwar profitiert Liechtenstein formal von einem niedrigeren Zollsatz, wirtschaftlich aber ist das Fürstentum eng mit der Schweiz verflochten. Viele liechtensteinische Unternehmen beliefern Schweizer Abnehmer oder sind Teil grenzüberschreitender Wertschöpfungsketten. Entsprechend besteht das Risiko, dass die Belastung der Schweiz auch auf Liechtenstein zurückwirkt – etwa in Form rückläufiger Aufträge, verschärfter Logistik oder regulatorischer Unsicherheiten innerhalb der Zollunion.

Der niedrigere Zollsatz verschafft Liechtenstein in einzelnen Fällen gewisse Standortvorteile, etwa für gezielte Investitionen oder spezifische Exportprojekte. Eine systematische Verlagerung wirtschaftlicher Aktivitäten ist jedoch weder realistisch noch wünschenswert, da sie das Gleichgewicht innerhalb der Zollunion gefährden können.

Vor diesem Hintergrund erhoffen sich die Autoren eine rasche Reduktion der US-Zölle gegenüber der Schweiz auf ein – in Anbetracht der Umstände – faires Niveau von 15 Prozent.

Kontakt

Dr. Marco Felder, FS+P AG, Liechtenstein
​​​​​​​marco.felder(at)fsp.li | +41 79 614 91 00

Kategorien
  • Stiftungen Liechtenstein (5)
  • Steuern Liechtenstein (13)
  • Vermögenssicherung (7)
  • ICO Liechtenstein (1)
  • Blockchain (2)
  • Veranstaltungen (1)
  • IFA Liechtenstein (4)
  • Karriere (3)
  • Zeitung (2)

+ Alle ansehen

Newsletter abonnieren

FS+P AG
IM KRÜZ 2
9494 SCHAAN
LIECHTENSTEIN

T +423 230 20 90 T +423 230 20 90​​​​​​​
OFFICE(at)FSP.LI

LEISTUNGEN
 

  • Treuhand und Beratung
  • Steuerberatung
  • Corporate und Foundation Governance
  • Regulierung und Compliance

PUBLIKATIONEN
 

  • Bücher
  • Broschüren
  • Fachbeiträge
  • Zeitungen

IMPRESSUM
DATENSCHUTZ

BLOG
SOZIALE ENGAGEMENTS

FS+P
SOCIAL MEDIA

Sie verlassen die sichere Seite der FS+P AG. Es besteht bei Verlassen die Gefahr, dass Daten in Drittstaaten mit unsicherem Datenschutzniveau weitergeleitet werden.

You are leaving the secure site of Felder Sprenger + Partner AG. When you leave, there is a risk that data will be forwarded to third countries with an insecure level of data protection.